Das Equipment ist in allen Bereichen der Photographie essentiell. Den größten Einfluss hat die Ausrüstung wahrscheinlich in der Sportphotographie, da dort die unbeständigsten Verhältnisse herrschen (Flutlichtspiele, Indoor, schnelle Bewegungen). Ich bin mittlerweile der Meinung, dass im Bereich Landschaft und People auch mit Anfänger-Equipment tolle Bilder entstehen können. Wer seine Kamera und die Objektive kennt und beherrscht steht vor weniger Herausforderungen.
Im Bereich Sport ist qualitativ hochwertiges Equipment aber unerlässlich.
Ich möchte euch meine Ausrüstung - nicht nur die Kameras und Objektive, sondern auch Transportoptionen - vorstellen und etwas näher erläutern und meine Kaufentscheidungen und den Einsatz beschreiben. Natürlich hat jeder Photograph seine eigenen Vorstellungen, und selbstverständlich treffen meine Erkenntnisse nicht auf jeden zu...
Einmal Nikon immer Nikon.
Irgendwann beginnt jeder ja mal mit der Photographie und die erste Frage ist, auf welchen Hersteller man sich einlässt. Da ich schon analog mit einer Kamera aus dem Hause Nikon unterwegs war (zugegebenermaßen nicht all zu lange) fiel mir die Entscheidung zur D80 damals nicht wirklich schwer. Ist man einmal bei einem Hersteller gelandet bleiben die meisten dabei - der Umstieg ist kostspielig weil die Objektive individuelle Anschlüsse haben. Nach einigen Jahren mit der DX-Kamera kam ich an die Grenze der Leistungsfähigkeit und beim Stopover in Singapur erfüllte ich mir meinen Vollformat-Traum. Die D750 wurde Ende 2014 eingeführt und bespielt den Sektor für ambitionierte Photographen.
Verbaut werden auch Teile aus der Profikamera D4S, wie zum Beispiel der Prozessor und der Autofokus - eine Eigenschaft die die D750 zur sinnvollen Alternative in der Sportphotographie werden lässt.
Für meinen Einsatz (viel Sport, Reisephotographie, Landscape) ist der Vollformat Sensor eine gute Wahl, ich mag den großen Bildwinkel wenn ich draussen bin und das Rauschen hält sich auch bei höheren ISO-Zahlen sehr im Rahmen - für den Einsatz bei schlechten Lichtverhältnissen unerlässlich.
In Kombination mit dem Batteriegriff ist auch eine schnelle Bildfolge für die D750 kein Problem - acht Frames pro Sekunde lassen sich problemlos realisieren!
Auch wenn das Nachfolgemodell (Nikon D760?) in den Startlöchern steht werde ich meinen beiden liebgewonnen Allroundern noch eine Weile vertrauen - im besten Fall bis die nächste Generation an den Start geht...
Nikkor AF-I 300mm f2.8 - "die Mutter aller Gläser"
Der von meinem Photographenkollegen Günter Wegener vergebene Spitzname für das 300er ist sicher nicht untertrieben!
Eine große Blende und Reichweite sind das A und O für gelungene Sportbilder. Mit einer Offenblende von 2.8 und der Brennweite von 300 Millimetern am Vollformat (450mm beim verkleinerten Sensor) hat das Nikkor alles was man braucht. Je größer die Brennweite und je mehr Glas verbaut wird desto schwerer wird das Objektiv, fast drei Kilo in dem Fall. Und trotz der enormen Größe und des Gewichts lassen sich Photos aus der Hand, also ohne Stativ, machen. Bequemer ist es aber zweifelsohne mit einem Stativ an der Schelle die sich flexibel drehen lässt um von Quer- auf Hochformat zu wechseln.
Für mich ist der perfekte Spot für die Kombination Nikon D750 + Nikkor 300mm hinter der Grundlinie und auf Höhe des Fünfmeterraums an der Seitenlinie. So lassen sich formatfüllend die Zweikämpfe im Bereich Mittellinie bis Strafraum photographieren, auch bei Eckbällen ist der Photograph stets im Bild.
Seit der Einführung hat Nikon das Objektiv mehrfach überarbeitet und mit einem Stabilisator versehen - über den Sinn in der Sportphotographie lässt sich meines Erachtens trefflich streiten. Neu kostet die aktuelle Version soviel wie ein halber Kleinwagen... Sportphotographie kostet Geld. Nur mit Talent und dem richtigen Blick wird kaum jemand erfolgreich sein. Natürlich sind auch Actionphotos mit schmalerem Budget möglich, günstige Lichtverhältnisse (Tageslicht) sollten aber herrschen. Mehr zu Sportphotographie mit schmalem Budget gibt's in meinem Blog.